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Leute im November 2022

Ahoi, Leute

Sich einen Kindheitstraum zu erfüllen, dafür ist es nie zu spät! Ob Abrocken im Bandhaus mit Musiker Rolf Thamm oder bei Malerin Britta Schulze in der Neuen Akademie. Um hölzerne Schalen und Dosen kreiselt das Leben von Ekkehard Körber. Bühnenbildner Christoph Ernst ist für einen Theaterpreis nominiert. Großer Jubel in der Messestadt, denn der Nobelpreis für Medizin geht an den Leipziger Wissenschaftler Svante Pääbo.

Britta Schulze
Britta Schulze © Regina Katzer

Leipzig hat jetzt einen mobilen Kunst-Tauschschrank, der durch die Stadt wandert und von Britta Schulze gestaltet wurde. Nach dem Möbeldesign-Studium hat die Leipzigerin bei Arno Rink Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studiert.

„Ich liebe meine Stadt und habe 2007 meine Malschule, die Neue Abendakademie, gegründet“, sagt sie. In ihrer Arbeit engagiert sie sich für gesellschaftspolitische Themen, hat eine eigene Sendung auf Radio Blau und setzt sich mit Jugendlichen im Leipziger Osten auseinander. Der mobile Schrank steht ab 1. Dezember im Budde-Haus.

Der Leipziger träumte als Kind davon, Gitarre spielen zu lernen. Schon als Teenager musizierte Rolf Thamm in einer Schülerband, erinnert er sich. Seit acht Jahren engagiert sich der 36-Jährige im Verein Bandcommunity Leipzig.

Einmal monatlich organisiert der Gitarrist, der mit einem gleichnamigen Schlagzeug-Kollegen das Duo „Rolfpack“ gegründet hat, eine Jam-Session. „Wir haben einen Tontechniker vor Ort, der sich um den Wohlfühl-Sound kümmert, und eine Bar gibt es auch“, erzählt der Hobby-Künstler. Die nächste „Open Jam Session“ findet am 3. November 20 Uhr im Bandhaus, Saarländer Straße 17, statt.

Drechslermeister Ekkehard Körber verstärkt seit Juni das Team des Pop-up-Stores „Sieben Sinn“ in der Mädler- Passage. Die Produzenten-Galerie besteht mittlerweile aus neun Kunsthandwerkern: Neben der Keramik von Franziska M. Köllner und den Kinderbüchern der Schwestern Andrea und Lee D. Böhm fallen Körbers edle Schalen aus Mooreiche mit Blattgold ins Auge.

„Ich lege Wert auf den Kontrast zwischen strenger Form und sauberer Verarbeitung und den groben Spuren von Alterung“, erklärt der gebürtige Wolfener, der seit 2006 in Colditz lebt.

Der Wissenschaftler Svante Pääbo, der als Direktor am Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie forscht, bekommt den Nobelpreis für Medizin.

Zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Erfolgen des 67-jährigen Schweden zählt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms. Der Preis, der mit zehn Millionen Schwedischen Kronen dotiert ist, wird am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, feierlich in Stockholm verliehen.

Das Schauspiel Leipzig blickt stolz auf zwei eigene Produktionen, die für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust 2022“ nominiert sind. Neben Schauspieler Eidin Jalali wurde auch Bühnen- und Kostümbildner Christoph Ernst in der Kategorie „Raum“ auserkoren.

Der gebürtige Frankfurter hatte die Darsteller im Stück „White Passing“ in einer übergroßen Tasche spielen lassen. „Über die Nominierung war ich sehr überrascht“, gestand der 55-Jährige, der in Berlin lebt. Er verzahne immer beides – Kostüme und Räume, die auch eine Wirkungskraft für die Schauspieler haben müssen. Preisverleihung ist am 26. November.

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