- Leute
Ahoi, Leute

Gastgeber im Schloss
Thomas Roßdeutscher
Wenn er früh zur Arbeit geht, dann nicht in ein Büro, sondern in ein Schloss. Thomas Roßdeutscher, Kulturmanager, hat 2021 die Leitung des Gohliser Schlösschens übernommen. Er schwärmt: „Mich begeistern Orte, die inspirieren, ermutigen und Kreativität fördern. Das Gohliser Schlösschen ist für mich weit mehr als ein Museum.
Die kulturhistorisch bedeutende Anlage wurde als ein lebendiger Ort für Kunst, Kultur und Begegnung erbaut. An diese Tradition knüpfen mein Team und ich an.“ Seine Vision: Veranstaltungen für jedermann, reges Treiben in Schloss und Barockgarten.

Digitales Erzählen
Florian Heller
„Um den Mythos rauszunehmen: Ich kann nicht programmieren“, sagt Florian Heller. Seit einem Jahr arbeitet er am Theater der Jungen Welt als erster Digitaler Dramaturg. Und was das ist, muss er seither immer wieder erklären.
Heller mischt als kreativer Kopf und Organisator mit, wenn das Theater für sein junges Publikum zeitgemäße Erzählformen entwickelt. Oft interaktiv, inspiriert von Mechanismen des Computer-Gamings bis hin zu virtuellen Welten, die parallel zur Inszenierung entstehen. Heller: „Mich interessiert die Vermischung von analogem und digitalem Theater!“

Helfen statt Reden
Heike König
Am Anfang war nur der Wunsch, anderen Menschen vor Ort zu helfen. Gemeinsam mit Michael Weichert gründete Heike König (rechts im Bild) 1997 den Verein Leipzig-Travnik.
Kurz danach fuhren die beiden das erste Mal runter. „Durch den Krieg war viel zerstört. An Häusern und in den Familien. Es gab und gibt viel zu tun. Schon 1998 eröffneten wir ein Büro in Travnik“, sagt sie. Inzwischen leitet Heike König den Verein. Es gibt Netzwerke bei Behörden und im Privaten. Hilfe beim Entwickeln der Wirtschaft und Infrastruktur.

Preisverdächtig Gut
Ann-Kathrin Zimmermann
Im Alltag schreibt sie u. a. die Programmhefte und macht die Einführungen zu den Konzerten im Gewandhaus. Dann der Anruf. „Ich war total überrascht. Kam gerade vom Joggen und erfuhr, ich sei für einen Grammy nominiert“, erzählt die Musikwissenschaftlerin. Seit 2013 arbeitet sie im Gewandhaus, ist nun als erste Leipzigerin für den höchsten Musikpreis nominiert. Kategorie: Bester Album-Begleittext. Ihre Idee dazu einzigartig. Inspiriert von der Einspielung im Kunstkraftwerk und ausgestattet mit viel Fachwissen, widmet sie sich im nominierten Text Beethovens letzten 3 Klaviersonaten.

Orgel, Chor und mehr
Markus Kaufmann
Er ist gerade mal 30 und schon Nikolaikantor. Nach vier Jahren im Quedlinburger Dom arbeitet der gebürtige Chemnitzer jetzt in Leipzigs größter und ältester Kirche. 2004 saß er noch im Gotteshaus und lauschte den Klängen der Ladegast-Orgel. Jetzt übt er hier, spielt in Gottesdiensten und Konzerten. Auch die Leitung des Bachchores gehört zu seinen Aufgaben.
„Man arbeitet nicht nur an der Klangfarbe, sondern am Menschen“, verrät er. Eine Sache steht für den studierten Organisten an oberster Stelle – das gemeinschaftliche sinnliche Musizieren.