Action und Kameradschaft

In Leipzig-Lindenau finden Paintball-Fans eine 8.000 qm große Spielwiese mit zwei Freiluft-Feldern. Auf der Anlage wird trainiert, aber es finden auch Junggesellenabschiede, Firmenfeiern und Kindergeburtstage statt.

Die Paintball-Anlage © Paintball Megapark

Sie ist die vielleicht unbekannteste Nationalspielerin Leipzigs. Julia Lindenblatt-Ebert, Vorstandsvorsitzende des Leipziger Paintball-Teams Nip LE und Managerin des Paintball Megaparks in Lindenau, wurde 2019 mit dem deutschen Team Vize-Weltmeisterin.

Sie und viele andere Begeisterte trainieren auf dem 2013 eröffneten, 8.500 Quadratmeter großen Gelände in der Nähe des Lindenauer Hafens. Mit den zwei Freiluft-Feldern ist die Anlage außerdem beliebt, um Junggesellenabschiede, Firmenfeiern oder Kindergeburtstage zu feiern.

Kugeln fliegen mit mehr als 200 km/h

Was ist eigentlich dieses Paintball genau? Zwei Teams wetteifern darum, alle gegnerischen Spieler zu markieren, d. h., sie mit kleinen Kugeln aus Gelatine und Lebensmittelfarbe zu treffen. Eine andere Spielvariante sieht vor, ein bestimmtes Szenario zu erreichen: etwa eine Fahne aus dem gegnerischen Bereich zu entwenden.

Die Waffen heißen Markierer und die Farbkullern, die mehr als 200 km/h schnell fliegen, verursachen dank Schutzausrüstung höchstens ein paar blaue Flecken und Abschürfungen.

Julia Lindenblatt-Ebert schätzt neben der Action vor allem die Kameradschaft in der Paintball-Szene. „Wir sind alle eine große Familie“, sagte sie. Nach dem Spiel wird oft gegrillt oder ein Bierchen getrunken. Dann sitzen alle zusammen, egal, ob aus dem eigenen oder dem gegnerischen Team. Man fährt gemeinsam zu Turnieren oder Festivals.

Wir spielen keinen Krieg. Julia Lindenblatt-Ebert, Paintball Megapark

Die beim Paintball benutzten „Waffen“ heißen Markierer © Paintball Megapark

Ganze Familie beim Paintball aktiv

Dass Kritiker der Paintball-Community die Verherrlichung von Gewalt vorwerfen, findet Lindenblatt-Ebert ungerechtfertigt. „Wir spielen keinen Krieg“, betont sie, „wir markieren mit Farbkullern.“

In ihrer Familie sind drei Generationen beim Paintball aktiv: vom Vater über den Ehemann bis zu den Kindern, die ab acht Jahren spielen dürfen und kindgerechte Markierer benutzen. Beim Team Nip LE – eine Abkürzung für Ninjas in Paintjamas – sind knapp 80 Mitglieder aktiv, darunter immer mehr Frauen. In Leipzig schätzt Lindenblatt-Ebert die aktive Szene auf etwa 200 Personen.

Paintball Megapark
Reineckestraße 4
Website

Text: Thomas Fritz

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